Geotagging - Fotos manuell mit GPS-Koordinaten versehen

Kennt ihr das? Ihr schaut euch alte Urlaubsfotos oder Fotos einer Geocaching-Tour an und fragt euch „Wo war das denn?“. Wie gut, dass es mittlerweile Digitalkameras mit eingebautem GPS gibt. Die schreiben die GPS-Koordinaten beim Schießen der Fotos gleich in die Bildinformationen mit rein. Kameras, die auch einen Kompass eingebaut haben, halten sogar die Blickrichtung fest. Wer keine Kamera mit GPS-Funktion besitzt, kann seine Fotos nachtäglich manuell taggen. Sehr einfach geht das mit dem Programm Geosetter. Wie das geht, möchte ich hier kurz erklären.

Programm runterladen

Das Programm könnt ihr euch kostenlos runterladen unter www.geosetter.de. Wenn ihr das Programm startet, seht ihr drei Bereiche. Der Bereich oben links zeigt den Ordner an, in dem ihr euch befindet mit Miniaturansichten der Fotos. Darunter wird eine vergrößerte Vorschau des Bildes angezeigt. Auf der rechten Seite seht ihr einen Kartenausschnitt.

Die Position auf der Karte festlegen

Ihr wählt das entsprechende Foto oben links aus. Im Kartenbereich habt ihr dann die Möglichkeit eine Stadt (z.B. Hamburg), eine Adresse oder ein Point of Interest (z.B. Statue of Liberty, New York) anzugeben. Im Kartenbereich wird dann ein roter Marker an der entsprechenden Stelle gesetzt. Diesen Marker könnt ihr mit der Maus anfassen und verschieben, wenn ihr den Ort noch genauer angeben möchtet. Dabei kann es helfen, die Zoom-Funktion und verschiedene Kartenarten (z.B. Satellitenbild, Gelände-Karte) zu nutzen. Sofern vorhanden, kann man die GPS-Koordinaten auch direkt eingeben. 

Geotagging
So sieht das Programm aus: Rechts die Karte (Der Marker ist noch in Hamburg). Links das zu taggende Bild vom Venice Pier in Venice, Kalifornien.

Koordinaten dem Bild zuweisen

Wenn ihr mit der Position des Markers  zufrieden seid, klickt ihr auf das Icon mit dem roten Marker und dem grünem Pfeil. Das Programm weist die Koordinaten dann dem Bild zu. Jetzt müsst ihr nur noch das Bild speichern und schon habt ihr das Bild getaggt.

Geotagging
Der Marker auf dem Steg, nachdem ich ihn verschoben habe.

Blickrichtung festlegen

Wer es ganz genau wissen will, kann auch noch die Blickrichtung festlegen. Dazu klickt ihr auf den lilanen Pfeil. Indem ihr den Punkt, der dann erscheint, bewegt, ändert ihr die Blickrichtung. Auch das muss anschließend noch gespeichert werden.

Geotagging mit Blickrichtung
Die Blickrichtung wird als lila Fläche angezeigt

Stapelverarbeitung

Natürlich kann man auch mehrere Fotos die am gleichen Ort geschossen wurden, gleichzeitig taggen. Dazu müsst ihr die entsprechenden Fotos markieren. Ihr könnt entweder mit gedrückter STRG-Taste einzeln oder mit der SHIFT-Taste eine ganze Reihe markieren. Speichern nicht vergessen.

Geotagging im Wald

Als Geocacher ist man ja doch eher auf Waldwegen unterwegs als auf einem Steg in Venice Beach, der auf der Google-Karte klar zu erkennen ist. Da wird es schon etwas schwieriger, den richtigen Punkt zu finden. Aber auch das klappt ganz gut, denn das Programm verfügt über mehrere Kartenquellen. Neben Google sind u.a. auch die Karten des Open Street Map Projekts hinterlegt. Hier sind teilweise auch Wanderwege deutlich eingezeichnet. 

Geotaggen Digitalfotos
Die Ansicht mit einer Open Street Map - Waldwege sind gut zu erkennen

Weitere Funktionen

Das Geotagging ist nicht die einzige Funktion des Programms. Man kann z.B. auch automatisch Höhenwerte eintragen lassen. Dazu fragt das Programm die Daten über das Internet in einer Datenbank ab. 

Fazit

Für alle, die keine Digitalkamera mit GPS-Funktion haben aber ihre Bilder trotzdem geotaggen möchten, bietet das Programm eine sehr einfache Möglichkeit, dies zu tun. Da das Programm auch noch kostenlos ist (Der Autor freut sich sicherlich über jede Spende), gibt es von mir eine ganz klare Empfehlung. 

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Kommentare: 3
  • #1

    Seb (Mittwoch, 14 September 2011 10:46)

    Für nachträgliches manuelles Geotagging empfiehlt sich für Non-Windows:

    http://digikam.org/ (Linux)
    http://www.cdfinder.de/de/de/de/geotagging.html (Mac OS x)

    Haben übrigens beide noch zusätzlich eine gewiefte kartenbasierte Bildersuche integriert.

    Wer seine Bildersammlung ordentlich mit Ortsbegriffen verschlagwortet hat kommt u. U. auch automatisch zum Ziel. Es gibt ein Software die IPTC-Ortsmetadaten in Koordinaten umwandelt:
    http://www.gps-camera.eu/wissen/25-software/318-geoiptc-wandelt-ortsnamen-zu-geo-koordinaten.html

    Auf dieser Seite pflege ich auch Listen von Kameras mit GPS-Schnittstelle, eingebautem GPS, Geotagging SW-Tipps, ...

  • #2

    Matthias (Mittwoch, 28 September 2011 14:19)

    Sehr schöne Einführung in das Thema Geotagging. Wer da weiter Einsteigen will findet ein Buch und aktuelle Infos auf www.mawosch.de

  • #3

    sabine (Freitag, 10 Juli 2015 12:18)

    super, vielen dank für die anleitung!