Im Mai war ich beruflich in Rotterdam (Bloggerkonferenz) und habe die wenige Freizeit, die ich hatte, dafür genutzt, den einen oder anderen Geocache zu suchen. Meine Erfahrungen dabei möchte ich in diesem Artikel mit euch teilen. Hierbei wird es nicht nur um das Geocachen gehen, sondern ich möchte auch Rotterdam als Reiseziel vorstellen.
Rotterdam
In den fünf Tagen in Rotterdam konnte ich mir ein ganz gutes Bild von der Stadt machen. Zugegeben, Rotterdam ist keine besonders schöne Stadt. Zumindest nicht, wenn man Städte wie Hamburg, Paris oder Budapest mit ihren Altbauten, Plätzen und Parks als Maßstab nimmt. Rotterdam wurde im zweiten Weltkrieg von der deutschen Luftwaffe stark zerstört. Vor dem Hintergrund, dass der Angriff aufgrund von Kommunikationsproblemen nicht mehr vermieden werden konnte ist das besonders tragisch (Details: Bombardierung Rotterdams). Das alte Rotterdam war quasi nicht mehr existent und wurde modern aufgebaut. Rotterdam besticht heute durch interessante Architektur und natürlich den Hafen. Doch zunächst etwas zu den Caches.
Die Caches
Natürlich kann ich bei einer so großen Stadt keinen allumfassenden Überblick zu den Caches geben. Ich habe aber versucht, mir einige interessante Caches raus zu suchen. Dabei habe ich mich an Favoritenpunkte gehalten oder mir Orte heraus gesucht, die ich interessant fand. Viele der Caches in Rotterdam haben eine englische Beschreibung, sodass es keine Verständnisprobleme geben sollte.
An einem freien Nachmittag, an dem ausnahmsweise mal die Sonne schien (die ganzen anderen Tage hat es fast permanent geregnet) habe ich mich auf die Suche nach zwei Multicaches begeben, die beide durch schöne Parkanlagen führen.
Der Cache Schoonord führte mich in einen wunderschönen botanischen Garten. Wieder so ein Juwel, das ich ohne Geocaching nicht gefunden hätte. Der ideale Ausgleich für den stickigen und anstrengenden Konferenztag. Der Cache ist sehr einfach. Es gilt, sechs Wegpunkte anzusteuern (Koordinaten sind veröffentlicht) und Zahlen auf Schildern zu identifizieren. Die Fotos von den Schildern mit den verdeckten Zahlen befinden sich im Listing. Die Reihenfolge in der man die Wegpunkte anläuft, ist egal. Der botanische Garten ist wirklich sehr schön gestaltet, mit kleinen Wegen, Brücken und Wasserflächen. Sogar an einem Bienenstock kommt man vorbei. Schaut euch die Bilder an.
Nachdem man alle Zahlen ermittelt und in die unvollständigen Koordinaten eingesetzt hat, geht es zum Versteck des Final. Mit den richtigen Koordinaten ist auch das schnell gefunden. Natürlich muss und darf man hier nicht die Wege verlassen. Wenn ihr schnell seid, schafft ihr diesen Cache innerhalb von einer halben Stunde. Da der Park nachts geschlossen ist, beachtet die Öffnungszeiten.
Danach ging es zum Cache in „Het Park“ . Het Park ist der größte Park in Rotterdam. Er befindet sich neben dem Euromast, der auch von vielen Orten zu sehen ist. Der Euromast ist ein ca. 100 Meter hoher Aussichtsturm der gerne von Touristen aufgesucht wird (mehr dazu weiter unten). Der Weg führt über sieben Stationen zum Final. Dabei lernt man einige interessante Dinge über die Gebäude und Statuen im Park. Ein bisschen nervig fand ich, dass der Cache einen kreuz und quer durch den Park führt. Es ist kein „fließender“ Rundgang. Außerdem waren die Rätsel zu ähnlich. Man musste immer eine Zahl finden und diese dann mit verschiedenen Rechenoperationen (Taschenrechner von Vorteil) teilweise unter Verwendung von vorher ermittelten Koordinaten zu den neuen Koordinaten einsetzen. Nicht besonders kreativ. Nichtsdestotrotz bietet der Park bei schönem Wetter sehr gute Möglichkeiten um ein bisschen auszuspannen. Denn wenn man nicht gerade durch alle Stationen durchrast, benötigt man über eine Stunde. Da kann man sich ruhig zwischendurch auf eine Bank setzen und die Natur auf sich wirken lassen.
Ansonsten gibt es noch mehrere Tradi-Serien die einen durch die Stadt führen und bestimmte Themen verfolgen. Die Serie Welcome in Rotterdam führt einen an interessante Sehenswürdgkeiten. Eine gute Möglichkeit um die Stadt kennen zu lernen. Die Behälter und Verstecke sind mal mehr, mal weniger kreativ. Für Kunstinteressierte sind die Museum-Caches interessant. Sie führen einen zu den verschiedenen Museen in Rotterdam. Ansonsten gibt es für Architekturinteressierte noch die Rotterdam-Architectuur-Serie. Die ist allerdings nur für Premium-Mitglieder. Da ich zur Zeit kein Premium-Mitglied bin, konnte ich nicht ins Listing gucken um zu sehen, ob die Beschreibung auch in englisch ist.
Was hat Rotterdam sonst noch zu bieten?
Insgesamt war ich fünf Tage in Rotterdam. Drei Tage war die Konferenz, zwei weitere Tage durfte ich auf Einladung von Rotterdam Marketing einige Highlights kennen lernen. Wir waren in einer Gruppe von Bloggern unterwegs und haben verschiedene Aktivitäten gezeigt bekommen. Meine Erfahrungen habe ich thematisch eingeteilt.
Hafen
Als einer, der fünf Jahre in Hamburg gewohnt hat, liebe ich alles, was mit Hafen und Schiffen zu tun hat. Der Klassiker ist sicher die Hafenrundfahrt mit einem der größeren Ausflugsschiffe. Wem die zu langweilig ist, der kann auch eine Tour mit dem Amphibien-Bus (sic!) buchen. Der fährt doch tatsächlich von der Straße direkt ins Wasser um dann im Wasser weiter zu fahren. Ein verrückter Anblick. Das ist sicherlich ein Erlebnis, aber mit 22,50€ für Erwachsene recht teuer. Ein riesiges Modell des Rotterdamer Hafens gibt es übrigens im Maritim-Museum zu betrachten. Das Museum ist recht klein, da ist man schnell durch. Ein Highlight beim Thema "Schiffe und Hafen" war für mich die SS Rotterdam. Ein Kreuzfahrtschiff aus den Sechziger Jahren. Die Einrichtung ist so hergerichtet, wie sie in den sechziger Jahren war. Bei einer Tour durch das Schiff kommt man sich vor wie bei einer Zeitreise. Ein Ausflug lohnt sich auch in den historischen Delfshaven. Hier bekommt man ein Gefühl dafür, wie Rotterdam früher ausgesehen hat.
Action
Besonders abenteuerliche Geocacher können sich beim Abseilen am Euromast (50€) oder bei einer Fahrt mit dem Speedboat über die Maas einen Adrenalinkick holen.
Kunst
Auch für Kunstinteressierte hat Rotterdam etwas zu bieten. Besonders begeistert hat mich das Museum Boijmans Van Beuningen. Obwohl ich eigentlich kein Kunst-Fan bin und bei den meisten Werken der modernen Kunst denke „das soll Kunst sein?“, hat es mich umgehauen. Es ist das größte Kunstmuseum in Rotterdam und hat neben moderner Kunst auch einige Gemäldeklassiker zu bieten (u.a. Turmbau zu Babel von Pieter Bruegel).
Essen
Gut gegessen haben wir im New York Hotel im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Holland-America-Line. Hier kommen Locals sowie Touristen hin, um insbesondere Fisch und Meeresfrüchte zu essen. Besonders beeindruckend war hier die Meeresfrüchte-Platte. In der Nähe des Hotels ist übrigens noch eine Dose versteckt. Die kann man mal eben vorm oder nach dem Essen mitnehmen. Am zweiten Abend waren wir im izkaya Restaurant essen. Mit Rotterdam oder Holland hat das direkt nichts zu tun. Das Besondere an diesem Restaurant sind die Touch Tables auf denen man per Beamer überm Tisch die Speisekarte einsehen kann und auch direkt über das Interface am Tisch bestellt. Das Essen ist gut und die Preise ok, wenngleich die Getränke etwas höherpreisiger waren.
Übernachten
Wie so ziemlich jede größere Stadt hat Rotterdam zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Günstig, aber nicht wirklich schön übernachtet man im Maritime Hotel. Wer es etwas schicker möchte und mehr bezahlen kann, der sollte sich mal das Mainport Hotel angucken. Frisch eröffnet, bietet es modern eingerichtete Zimmer. Übernachtet habe ich u.a. im Hotel Bazaar. Hier sind alle Zimmer individuell gestaltet mit Themen wie 1001 Nacht, Afrika, Marokko etc. Eigentlich ein schönes Konzept doch das Preis-Leistungsverhältnis konnte mich nicht überzeugen. Sehr schön ist allerdings das Restaurant des Hotel Bazaar. In orientalischem Ambiente kann man hier exotische Gerichte kosten. Wer das Hafenthema aufgreifen möchte, kann stilgerecht im Hotel in der SS Rotterdam oder in einem Hausboot übernachten.
Da jeder unterschiedliche Erfahrungen mit Hotels macht, empfehle ich euch bei der Suche nach Hotels auch in Meinungs-Portale wie Holidaycheck zu schauen. Hier gibt’s dann auch meist eine Preisübersicht, die ich hier nicht geben kann.
Wie kommt man nach Rotterdam?
Natürlich kann man Rotterdam gut mit dem Zug erreichen. Wer mit dem Auto kommt, sollte folgendes beachten: Für das Parken in der Rotterdamer Innenstadt muss man immer zahlen. Die Parkgebühren sind recht hoch und bei einem längeren Aufenthalt, sollte man den eigenen Wagen auf einem der P+R Plätze außerhalb der Stadt abstellen. Rotterdam lässt sich nämlich nicht lumpen, wenn man keinen gültigen Parkschein hat. Da ist man schnell mal 60€ los.
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Rolande Croft (Freitag, 03 Februar 2017 07:20)
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